Da ist meine kleine Duc gerade mal 33 Jahre alt, und schon musste sie einen Ausflug über sich ergehen lassen.
Die Einladung erhielt ich von Karsten, dem Erfinder des Alteisen e.V.
Der Alteisen e.V. ist ein Mitgliedsverein des BVDM.
Hier werden alte Motorrädern auf Rennstrecken bewegt. Das Ziel von Alteisen.Training e.V. ist einfach: Preiswerten Spaß mit netten Leuten auf der Rennstrecke haben!
Die Saisoneröffnung 2025 fand für den Verein und seine Mitglieder in Meppen statt.
Der Kurs ist eher kurz und übersichtlich, aber reichlich in der Breite, somit bleibt Platz für faire Überholmanöver.
Die Gemeinschaft, die sich dort getroffen hat, geht nicht nur auf der Strecke fair und nett miteinander um, auch neben der Strecke unterhält man sich und arbeitet miteinander.
Zeitnahme gibt es nicht, jeder kümmert sich um jeden. Beim Überholen ist Rücksichtnahme oberstes Prinzip. Niemand fährt mit dem Messer zwischen den Zähnen. Die Motorisierung der Teilnehmenden liegt nicht weit auseinander, daher ist ein gemeinsames Fahren auch wirklich kein Problem.
Am zweiten Tag gab es einen Funlauf, der als Rennen gestartet wurde, und für den man sich separat melden muss.
Ich reiste mit meiner 33 Jahre alte Ducati 750SS Nuda am Montag abend an. Aber 18 Uhr konnte das Fahrerlage bezogen werden. Schon während der Einfahrt wurde ich äusserst freundlich von allen begrüßt. Obwohl ich niemanden kannte, war direkt der Kontakt vorhanden. Irgendwie haben wir doch alle den gleichen Nagel im Kopf.
Montag abend wurde reichlich aufgebaut und eingerichtet. Ich war wohl einer der wenigsten ohne Pavillon und kompletter Werkstatteinrichtung. Da wurden Ersatzreifen ausgeladen, reichlich Benzinkanister, meist mehrere Motorräder.
Da stand ich nun mit meiner alten 750er, und hoffte inständig nicht als fahrende Barrikade zu gelten.
Am Dienstag morgen gab es ein (im vorraus gebuchtes) Frühstück. Anschliessend fand die Morgenandacht statt. Die Regeln sind einfach: Flaggen sind zu beachten, von x:45 bis voll ist Instruktoren-Gruppe, dann 45 minuten freies Fahren, keine Gruppeneinteilung.
Um 9 Uhr schaltete die Ampel auf Grün und es ging los. Die ersten 15 Minuten unter Gelb, damit überholverbot. Dies diente dem Kennenlernen. Der gesamte Verein war das erste Mal in Meppen, niemand kannte die Strecke. Ausserdem war die Strecke noch nicht ganz abgetrocknet. Daher passte das ganz gut und das erste Einfahren locker und entspannt.
Einige wenige wollten die Geduld nicht aufbringen, das brachte uns eine rote Ampel ein und eine passende Ansprache der Rennleitung! Gelb ist Gelb und bleibt Gelb. Das war deutlich.
Alles danach war entspannt und das alte Eisen wurde Artgerecht um die Strecke bewegt. Knie am Boden, die Geschwindigkeiten stiegen in gleichem Maß wie die Vertrautheit mit der Strecken.
Es fanden sich auch gleich Mitfahrer, mit denen man auf nahezu gleichem Niveau unterwegs war. Da wurde sich auch schonmal mehrfach während der Turns gegenseitig überholt. Aber immer mit dem nötigen Respekt und Abstand, somit waren auch diese Aktionen Spaß pur.
Mittags gab es sehr leckere Verpflegung, zweierlei Suppen und Brötchen, dazu Salat. Auch hier wurde reichlich gefachsimpelt, tolle Stimmung.
Nach der Mittagspause wurde die Strecke direkt wieder frei gegeben und der Spaß ging bis 17 Uhr weiter.
Abends gab es gegrilltes, davon reichlich. Neben Getränken und gutem Essen gab es reichlich gute Gespräche.
Mittwoch morgen das gleiche Spiel: Frühstück, Morgenandacht, und ab auf die Strecke. Wegen angekündigtem Gewitter wurde der Funlauf auf 12 Uhr vorgezogen.
Schnell noch den letzten 5L-Kanister Benzin in die kleine Duc und ab dafür.
Nach kurzem Warmfahren ging die Post wieder ab. Die gleichen Verdächtigen trafen sich wieder auf der Strecke und hatten viel Spaß am Fahren.
Der Autor dieser Zeilen musste dann gegen Mittag den Weg der Schande gehen…. mitten auf der Strecke ging mir der Lebenssaft aus und meine Kleine rollte aus. Auf dem Anhänger ging es zurück ins Fahrerlager. Da ich die Heimreise eh antreten wollte, habe ich die Duc direkt verladen.
Nach dem Funlauf und nach dem Mittagessen wurde noch reichlich geplaudert und dann die Rückreise angetreten.
Fazit: Eine super tolle Veranstaltung, die Ihresgleichen sucht. Relaxtes fahren auf der Renne in wirklich unvergleichlicher Atmosphäre. So muss es sein.
Und ich bin mir sicher, dass es nicht das letzte Mal für mich war. Wir sehen uns wieder!
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